BUND Bezirksgruppe Esslingen
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Die Erde brennt - und was tun wir ?!

Die steigende Zahl großflächiger Waldbrände rund um den Globus ist eine Auswirkung des menschengemachten Klimawandels. Das ist nicht nur ein Gefühl, sondern inzwischen durch Studien zur sog. Attributionsforschung genau belegt, siehe z.B. das  Interview vom 23.08.2023 mit der Klimaforscherin Friederike Otto vom Imperial College London.

Bild: www.helmholtz-klima.de

 

Als sachliche und kurz gefasste Zusammenfassung zu dem inzwischen eingetretenen Stand der Katastrophe aus der Sicht von Wissenschaftlern verweisen wir hier auf einen Radiobeitrag des Deutschlandfunks vom 23. August 2023 - ein  Interview mit Prof. Christian Breyer von der Technischen Universität Lappeenranta (Finnland):

https://www.deutschlandfunk.de/forscher-fuer-1-0-grad-grenze-beim-klima-interview-christian-breyer-dlf-0ce0f7c3-100.html

 

Von hier kann man das Audio-File (08:34) auch direkt herunterladen:

https://download.deutschlandfunk.de/file/dradio/2023/08/23/forscher_fuer_10_grad_grenze_beim_klima_interview_christian_dlf_20230823_1141_0ce0f7c3.mp3

 

In einer Zeitschriftenkolumne hat unser Redakteur Gerhard Saupe dazu im August 2023 Folgendes geschrieben:

 

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Traurige Nachrichten von ringsumher:  Hitze- und Dürrewellen, Wald- und Buschbrände, Tote. Und das alles nicht irgendwo draußen in der menschenleeren Savanne: dieser Tage musste sogar ein Vorort von Athen, Aspropyrgos, teilweise evakuiert werden!

 

Diese Entwicklungen sind nicht neu, auch wurden sie uns von der Wissenschaft lange schon angekündigt - als Folge davon, dass wir durch das Verbrennen von Kohle, Gas und Öl viele Milliarden Tonnen an klimaschädlichem Kohlendioxid in die Atmosphäre eingeleitet haben. Aber nun spitzt sich die Lage offensichtlich immer mehr zu! Eine der vielen Auswirkungen: die bewohnbaren und bewirtschaftungsfähigen Flächen dieser Erde schrumpfen, so dass immer mehr Menschen ihre ausgedorrten Heimatregionen verlassen müssen, weil für sie und ihre Familien dort keine Existenz mehr möglich ist.


Aber was hat das mit uns hier zu tun?  Immer noch machen es sich bei dieser Frage viele bequem und sagen: "Wir hier in dem kleinen Deutschland, wir tragen doch nur zwei Prozent zum weltweiten Klimagas-Ausstoß bei - wir können das Klima also nicht retten! Also lasst uns so wie bisher auf großem Fuß weiterleben - denn um den Verbrauch von Heizöl, Erdgas, Benzin und Flugzeug-Treibstoff zu vermindern, müssten wir uns im täglichen Leben da und dort umgewöhnen oder sogar einschränken, zudem müssten wir viel Geld in bessere Technik investieren - Geld, welches wir viel lieber in weiteren Konsum stecken möchten."


Tja - aber wer so spricht, leugnet damit unsere Mitverantwortung für das jetzige Desaster: denn wir hier in Deutschland verursachen pro Kopf das Doppelte (!) an Klimagasen, verglichen mit dem Weltdurchschnitt. Mit welchem Recht nehmen wir das für uns in Anspruch? Ausgerechnet wir - wo wir doch mit unserem Wissen und unseren Investitionsmöglichkeiten von unserem übergroßen Anteil an der Erderwärmung wegkommen könnten!


Es geht also nicht darum, dass Deutschland ganz allein "das Weltklima retten" müsste - aber dass auch wir hier in Deutschland dazu endlich unseren gerechten Anteil beitragen, das gebietet doch wohl der menschliche Anstand, oder nicht?

 

Jedoch müssen wir dafür beim Klimaschutz noch deutlich konsequenter vorgehen als bisher - das hat im August 2023 der per Gesetz bestellte Expertenrat für Klimafragen den Regierungen, Parlamenten und uns allen sehr klar ins Stammbuch geschrieben:

Pressemitteilung des Expertenrats vom 22.08.2023 (pdf)

 

Als Reaktion auf diese Analyse des Expertenrats hat ein Zusammenschluss von 42 Verbänden (u.a. BUND, NABU, Deutscher Naturschutzring, Klima-Allianz Deutschland, WWF, VCD, Arbeiterwohlfahrt) gleich darauf am 23.08.2023 eine Stellungnahme herausgegeben und darin auch eine große Zahl konkreter Maßnahmen vorgeschlagen:

Verbände-Appell: Erreichung der Klimaziele bis 2030 sicherstellen!

Hier geht's direkt zum zugehörigen siebenseitigen  Dokument mit den Vorschlägen und Forderungen im Einzelnen  (sehr lesenswert!):

Verbändeappell zum Klimaschutzprogramm 2023 (pdf)

 

Wegen der Nichteinhaltung der im Bundes-Klimaschutzgesetz festgeschriebenen Treibhausgas-Minderungsziele in den Sektoren "Verkehr" und "Gebäude" hatte der BUND übrigens schon lange zuvor, nämlich im Januar 2023, eine förmliche Klage eingereicht:

BUND verklagt die Bundesregierung

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